Unterstützung für San Salvador

Mitte August war Rudi Reitinger zu Besuch im Bonifatiussaal. Seit 30 Jahren ist er engagierter Sozialarbeiter im Projekt Segundo Montes in San Salvador. Unsere Kirchengemeinde unterstützt über die Sternsingeraktion seit vielen Jahren diese wichtige Arbeit. Es gibt u.a. Kinder- und Jugendarbeit, Förderung von Auszubildenden und Studierenden, usw. Seit der Corona-Pandemie gibt es vermehrt Probleme, die "Alten-Speisung" zu finanzieren. Wer helfen kann: Spende auf das Konto der Kirchenpflege, IBAN DE80 64050000 0000 906678, Stichwort" El Salvador".Informative Rundbriefe aus den Projekten können im Pfarrbüro gelesen werden oder unter www.bildungshaus-kloster-st-ulrich.de/Partnerschaft-el-salvador/

Seit dreißig Jahren arbeitet Rudi Reitinger als Entwicklungshelfer in ländlichen Gemeinden der Provinz Morazán im Nordosten von El Salvador, jenes kleinen mittelamerikanischen Landes, in dem ein interner Krieg von 1980 bis 1992 zwischen der Guerillabewegung FMLN und den von den US-Regierungen heftig unterstützten salvadorianischen Regierungen 70.000 zivile Opfer forderte. Die Salvadorianer:innen kennen und schätzen gelernt hatte er in den Jahren ab 1994, in denen er in einem ihrer Flüchtlingslager in Honduras arbeitete.

Reitingers Einsatz für eine integrale Entwicklung der in der salvadorianischen Gesellschaft am meisten benachteiligten Gruppen, der Kinder, Jugendlichen, Frauen und alten Menschen, hat also in verschiedenen politischen Umfeldern stattgefunden, von denen keines seinen emanzipatorischen Ansatz im Erziehungs- und Bildungsbereich, in dem der Schwerpunkt
von Rudis Projekten liegt, sonderlich gefördert hat.

Für den Verein ACEDIM, dem nach salvadorianischem Recht legalen Träger der Projekte in der Gemeinde Segundo Montes, in der Rudi lebt, und den umliegenden Gemeinden, arbeitet inzwischen ein knappes Dutzend junger Frauen und Männer, die allesamt hier aufgewachsen sind und zum Teil mit den Stipendienprogrammen, die ein Kernbestandteil von Rudis Aufbauarbeit sind, gefördert wurden. Stipendienprogramme gibt es für das Gymnasium in der Gemeinde Segundo Montes. Dazu gehören zwei Schülerwohnheime, der Schultransport und eine Mensa für die Auswärtigen, sowie Frühstück und Mittagessen in den Wohnheimen. Die Uni-Stipendiat:innen erhalten Vollstipendien, pendeln entweder zu ihren Universitäten in der nahegelegenen Großstadt San Miguel oder wohnen dort selbst in einem ebenfalls von ACEDIM unterhaltenen Student:innen-Wohnheim. Gewissermaßen vorgelagert sind 16 Kinder- und vier Jugendgruppen, ein Mutter-Kind-Programm, sowie ein Programm für die fünf Kinderkrippen in der Gemeinde Segundo Montes. Flankiert wird die Arbeit im Erziehungs- und Bildungsbereich von einem Jugendzentrum mit Sekretärin und Hausmeister im Ortsteil Quebrachos der Gemeinde Segundo Montes, einer Bibliothek ebendort, die mit über 26.000 Büchern wohl die größte Privatbibliothek im ganzen Land ist, und einem Aus- und Weiterbildungszentrum, in dem zurzeit Koch- und Englischkurse angeboten werden. Bleiben zu erwähnen das Reha-Zentrum, eine kleine Kirche neben dem Jugendzentrum, die auch als weiterer Versammlungsraum dient (neben dem großen Saale im Jugendzentrum), und vor allem die drei Altenzentren, in denen seit beinahe 30 Jahren etwa 100 Senior:innen betreut werden.